Freitag, 31. Mai 2019

{Rezension} Das Rad der Zeit 10 - Zwielichtige Pfade

Autor:  Robert Jordan


Inhalt 


Jeder der alten und neu hinzugewonnenen Freunde kämpft nun an seiner eigenen Front. Die schwangere Elayne stellt die Weichen zur Besteigung des Sonnenthrons, dabei immer an ihrer Seite ihre Erstschwester Aviendha. Egwene festigt ihre Position als Amyrlin der Rebellen und zerschneidet die letzten Fäden, die sie als Marionette an den Saal binden sollte. Ihr Lager vor Tar Valon nimmt immer dauerhaftere Züge an, denn ab hier weiß Niemand, wie sie die Weiße Burg zurückerobern und wiedervereinen sollen ohne dabei ein Blutbad anzurichten. Mat zieht mit Lucas‘ Wanderzirkus und der entführten Tuon durchs Land und entfernt sich dabei nur im Schneckentempo von Ebou Dar. Perrin versucht weiterhin verzweifelt, das Lager der Shaido ausfindig zu machen, um endlich seine Frau Faile zu befreien. Rand hält sich gemeinsam mit Min nach der Reinigung Saidins, die bisher noch nicht als bestätigt gilt, im Hintergrund und erholt sich von der daraus resultierenden Erschöpfung sowie seinen alten, noch immer schmerzenden Wunden. Es gilt unzählige Fragen zu beantworten und Rätsel zu lösen und der Spannungsbogen dehnt sich ins Unermessliche! Wer wird den Sonnenthron besteigen? Wird die Weiße Burg wiedervereint werden und wenn ja unter wem? Wird Perrin seine Frau befreien können? Hat Rand wirklich die männliche Hälfte der Einen Macht reinigen können und ist somit vor dem Wahnsinn gefeit? Und nicht zuletzt, wann wird der Dunkle König sein Gefängnis endgültig verlassen und seinen ersten Schritt auf die Erde setzen? Und.. was dann?

Meine Meinung 


Die Trivialität des sich in endlose Längen ziehenden mittleren Teils habe ich nun endgültig hinter mir gelassen. Gott sei Dank! Bereits beim letzten Band wurde ich wieder mehr und mehr ins Geschehen hineingezogen, aber nun gibt es auch kein Auftauchen mehr  Jeder Handlungsstrang interessiert mich nun fast gleichermaßen, beinhaltet seine ungelösten Fragen und baut eigene Spannungsbögen auf. Gerade, wenn ich glaube ein neues Puzzlestück zur Lösung hinzugefügt zu haben, wendet sich die Geschichte wieder einem anderen Protagonisten zu und ich muss gegen meinen Willen loslassen, um mich diesem neuen und ebenfalls unendlich fesselndem Puzzle zuwenden zu können. Ich vermag mir kaum auszumalen, welch ominöses Großes Ganzes all das am Ende ergeben wird, und welchem Nervenkitzel ich ausgesetzt werde, wenn ich mich jetzt schon vor nervöser Erwartung kaum halten kann. Mittlerweile ist mir auch jede Figur für sich ans Herz gewachsen, je nach Entwicklung der Geschichte mal die Eine oder Andere mehr, aber richtig blass erscheint nun keiner der Protagonisten mehr. Fiel es mir noch eine ganze Weile schwer, bestimmte Merkmale den richtigen Personen zuzuordnen, so habe ich nun alle so gut kennengelernt, dass ich sie auch nach langer Abwesenheit wie alte Vertraute wieder willkommen heiße und dabei all ihre Ecken und Kanten und charmanten Eigenheiten verinnerlicht habe. Ich weiß nicht, wie Jordan es schafft, auch nach 10 Bänden die Spannung aufrecht zu erhalten – bzw sie immer wieder neu aufzubauen und zu erfinden - und das bei dem teilweise doch gemächlichen Tempo, aber ich bin zutiefst beeindruckt und freue mich noch eine kleine Weile Teil dieses Meisterwerkes sein zu dürfen..

Fazit 


Ich fiebere mit Hochspannung Tarmon Gai’don entgegen, auch wenn ich bereits anfange, etwas wehmütig zu werden, bei dem Gedanken daran mich in nicht allzu ferner Zukunft von all meinen guten Bekannten und der Welt, in der ich so lange gelebt habe, verabschieden zu müssen..