Mittwoch, 26. April 2017

{Rezension} Gebannt - Unter fremdem Himmel

Autorin:  Veronica Rossi


Inhalt 


Vor 300 Jahren wurde die Welt von einer nie dagewesenen Naturkatastrophe, der Sonneneruption, heimgesucht, die die Magnetosphäre der Erde zerstörte und zahlreiche weitere Katastrophen, wie Feuer, Fluten, Ausschreitungen und Seuchen auslöste. Seitdem treiben Ätherstürme völlig unvorhersehbar ihr Unwesen - dort, wo der Äther die Erde berührt wächst kein Blatt mehr, überlebt nichts und niemand. Der Großteil der Menschheit hat sich darum in autarke Glaskuppeln, sogenannten Biosphären, zurückgezogen und lebt dort ihre Freiheit in zahlreichen virtuellen Welten aus, die als besser als die Realität angepriesen werden. Aufgrund eines Jugendstreichs wird die 17-jährige Aria aus ihrer Heimat, der Biosphäre Reverie, ausgestoßen und in der todbringenden Atmosphäre der Außenwelt ihrem Schicksal überlassen. In Todesangst, konfrontiert damit, ihren letzten Atemzug getan zu haben, trifft die Siedlerin auf den in der Wildnis lebenden Perry. Trotz gegenseitiger Abneigung verbünden sich die beiden, da ihre Vorhaben - Arias Suche nach ihrer in einer anderen Biosphäre lebenden Mutter und Perrys Suche nach deinem entführten Neffen – sie in dieselbe Richtung führen. Sobald sie ihre Ziele erreicht haben, sollen sich ihre Wege wieder trennen und jeder wieder in der eigenen Welt weiterleben – doch sie haben diese Rechnung ohne ihr Herz gemacht..

Meine Meinung 


Eine weitere Dystopie, und obwohl ich dachte, ich sei dieses Themas langsam überdrüssig wurde ich bereits von der Idee dieser Welt(en) sofort gebannt - konnte nicht anders, als es zu lesen! Ich wurde nicht enttäuscht. Kaum heimatlich in den sicheren Biosphären wird man auch schon den todbringenden Bedingungen der Äthersturm-geplagten Welt ausgesetzt und spürt Arias entsetzte Verzweiflung am eigenen Leib. Die anfängliche Abneigung, die sich nur langsam in wohlwollende Neutralität wandelt und irgendwann einen erster Keim der Zuneigung erahnen lässt ist in so unendlich zarte und einfühlsame Worte gefasst, dass man sich kaum traut zu atmen, aus Angst diese Zerbrechlichkeit herauszufordern. Jede einzelne Entwicklung in dieser vertrauten und doch fremden Welt, jede Handlung und jede Empfindung, bildet sich so allmählich, sanft, fast unbemerkt heraus und ist daher uneingeschränkt plausibel und lässt dem Leser Zeit, sich mit dem Geschehen und den Charakteren mitzuentwickeln. Mal wieder eine ganz klare Leseempfehlung!

Fazit 


Eine ausgeklügelte Dystopie, eine Welt zum Verlieben, eine zarte Liebe zum Dahinschmelzen..



Freitag, 14. April 2017

{Rezension} Godspeed - Die Ankunft

Autorin:  Beth Revis


Inhalt 


Die Reise in eine ungewisse Zukunft fern der Godspeed hat für Amy, Junior und einen großen Teil der Godspeed-Bewohner begonnen. Wird ihr Traum wahr werden und sie endlich auf der so lange herbeigesehnten Zentauri-Erde ankommen? Und wenn ja, was erwartet sie dort? Wer sind die Monster, vor denen Orion sie gewarnt hat und ist es trotz aller Warnungen möglich, auf dem neuen Planeten zu überleben und ihn zu einem neuen Zuhause zu machen?


Meine Meinung 


Eigentlich hatte man die Hoffnung schon so endgültig aufgegeben, in diesem Leben die Stahlwände der Godspeed wieder verlassen zu können und ist immer noch völlig perplex, dass es Ende des zweiten Bandes so unverhofft dann doch zum Aufbruch kam. In freudiger Erwartung schnappt man sich direkt den dritten und letzten Band, mit dem süßen Geschmack der Freiheit auf der Zunge! Endlich wieder frische Luft atmen, den Wind spüren, leben! Vor Aufregung, wie diese neue Welt, die einem nun zu Füßen liegt, wohl aussehen mag, kann man kaum die Worte vor den Augen erkennen.. Die Ereignisse überschlagen sich von der ersten bis zur letzten Seite und man kommt kaum zur Ruhe.. Auch wenn man staunend die unbekannte Erde zwischen den Fingern zerrinnen lässt und die Wärme der zwei Sonnen auf der Nasenspitze kitzelt, so hat man kaum Zeit, diese Wunder tiefer in sich aufzunehmen. Eine Erkenntnis jagt die nächste und ergibt wieder eine neue ungelöste Frage, Leben werden grausam ausgelöscht, Misstrauen gegenüber allem und jedem gestreut! Ich wünschte, diese unglaubliche Reise hätte niemals geendet, jetzt wo ich die Fesseln der Erde hinter mir gelassen habe und die Freiheit des Alls spüren konnte, bin ich nicht bereit, das alles wieder aufzugeben..

Fazit 


Ein grandioser Abschluss einer unvergleichlich packenden Reise in die Weiten des Alls und darüber hinaus.. Selten – oder sogar noch nie – war eine solche Reise derart echt, dass das Beenden der letzten Seite wie ein schmerzhafter Verlust und ein Aufwachen auf dem falschen Planeten erschien..



Dienstag, 4. April 2017

{Rezension} Godspeed - Die Suche

Autorin:  Beth Revis


Inhalt 


Nach dem Tod des Ältesten muss sich Junior nun schneller als erwartet der Aufgabe als Anführer stellen. Das anfängliche Gefühl der Erleichterung und Hoffnung auf eine bessere Zukunft kippt sich allerdings schnell zu Ratlosigkeit und Verzweiflung. Denn statt ihn als den Befreier und neuen Anführer zu feiern, der ihnen ihren freien Willen zurückgegeben hat, ist die Bevölkerung der Godspeed mit ihrer Freiheit völlig überfordert und lehnt sich gegen diese Neuerungen auf. Die Lage spitzt sich weiter zu, als sich herausstellt, dass die Technik des Schiffes nach und nach versagt und die Landung auf der Zentauri-Erde in unerreichbare Ferne rückt. Die Ablehnung der Menschen droht in einer Revolution zu enden, die sich mit gezielten anonymen Morden und Anschlägen aggressiv ankündigt. Amy kämpft währenddessen ihren eigenen Kampf des Ausgegrenztseins und folgt in ihrer unfreiwilligen Isolation den versteckten Hinweisen, die ihr Orion hinterlassen hat. Dabei kommt sie hinter das bestgehütete Geheimnis für das die Ältesten bereit waren Leben zu opfern wird damit vor eine wichtige Entscheidung gestellt.

Meine Meinung 


Nachdem der erste Band vorwiegend mit der Faszination für die außergewöhnlichen Umstände geglänzt hat, hat man sich nun langsam daran gewöhnt und taucht tiefer in die eigentliche Geschichte ein. Man beginnt nach und nach aus der Sicht der Bewohner der Godspeed zu denken und zu verstehen, warum sich die Dinge in der Vergangenheit so entwickelten. Ist man zu Anfang noch ein Bewohner der Erde gewesen, der sich wie Amy durch die Begrenzung des Raumschiffes und der Vorstellung eines Lebens ohne freien Himmel sehen, frische Luft schmecken und Sonnenstrahlen auf der Haut spüren zu können, eingeengt fühlt, so nimmt man dies mit der Zeit immer weniger wahr und die Erde beginnt zu verblassen.. Dadurch bleibt mehr Kapazität, das Raumschiff genauer zu erkunden und sich zu überlegen, welchen Sinn dieses Leben für einen hat und damit den Blick in die Zukunft statt in die Vergangenheit zu richten. Atemlos verfolgt man die weiteren Entwicklungen der Handlung und fragt sich, welche Geheimnisse sich wohl im Laufe der Zeit noch offenbaren werden und wie die Zukunft, wenn es denn eine gibt, wohl aussieht.

Fazit 


Der Bann, in den mich die Reise mit der Godspeed vom ersten Moment an gezogen hat, bleibt auch im zweiten Band ungebrochen. Unaufhaltsam gerät man in den Sog der Endlosigkeit des Alls und lässt sich nur zu gerne davon mitreissen!