Montag, 11. März 2019

{Rezension} Das Rad der Zeit 8 - Der Weg der Klingen

Autor:  Robert Jordan


Inhalt 


Nachdem die Schale der Winde unter solch hohem Einsatz endlich gefunden wurde, müssen Elayne, Nynaeve und Aviendha möglichst schnell dafür sorgen, dass sie verwendet werden kann und das Gleichgewicht der Welt wieder hergestellt ist – was die Anhänger des Dunklen Königs versuchen zu verhindern. Während Rand seine Macht weiterhin unaufhaltsam ausbreitet, ist auch Egwene dabei ihre zunächst sehr wacklige Position als junge Amyrlin der „Ausgestoßenen“ zu stärken, während sie weiter auf Tar Valon zuhält um endlich ihre Position als rechtmäßige Amyrlin der Weißen Burg zu beanspruchen und die Aes Sedai damit wieder zu einen. Auch Perrin kämpft sich weiter voran in seinem Bemühen Masema von seiner Tyrannei weg und zu Rand hin zu führen. Die Ta’veren kämpfen, jeder an seiner eigenen Front und doch gemeinsam, gegen ausdörrende Hitze, klirrendes Eis, Menschen und Mächte.. können sie etwas bewirken und ziehen sie am Ende noch an einem Strang?

Meine Meinung 


Ich habe das Gefühl, mich zu wiederholen, und das tue ich wahrscheinlich auch ;) – genau wie es sich nun schon ein paar Bände wiederholt - : bei Rand bin ich nun vollends ausgestiegen. Es scheint mir ein politischer Schachzug, eine kriegerische Schlacht nach der anderen zu sein, wechselnde Berater und Vertraute an seiner Seite, abgelöst von Verrat und Tod, ich kann mir die verschiedenen Schauplätze und Namen so schnell gar nicht merken, da verschwinden sie wieder von der Bildfläche. Die Weltkarte Jordans, die ich zu Anfang so bildhaft in meinem Kopf hatte fliegt mir um die Ohren und fängt an zu verschwimmen. Da durch das Schnelle Reisen, was gefühlt mittlerweile nahezu Jeder beherrscht, sämtliche Wege dazwischen wegfallen, verliere ich Raum- und Zeitgefühl, und kann mir auch kaum merken, wer sich in welcher Himmelsrichtung aufhält und wohin begibt. Ich fühle mich wie ein Flummi, der in Jordans Welt herumspringt und einfach nur noch mitbekommt, wie immer mehr alles im Chaos versinkt. Vielleicht ist das auch der Sinn der Sache, schließlich versinkt die Welt im Chaos, der Dunkle König verschafft sich immer mehr Einfluss, treibt die Menschheit kopflos der letzten Schlacht entgegen.. So gesehen ist dies auch ein geniales Stilmittel! Ich wünsche mir dennoch dringend wieder erhöhte Spannung, weniger Gemetzel und Eroberung und dafür mehr Handlungsstränge die die Charaktere persönlich weiter- und generell voranbringen, Veränderung bewirken und mich erstaunt und emotional berührt zurücklassen..

Fazit 


Dieser Band hat mir eine 3-monatige Lesepause beschert, was bereits alles darüber aussagt! Ich hoffe im nächsten Band auf weniger flache Politik sowie kopfloses Gemetzel und dafür umso mehr aufwühlende Geschehnisse und geistreiche Raffinesse, die mich endlich wieder in Verblüffung versetzen und emotional berühren können.




{Rezension} Das Rad der Zeit 7 - Die Krone der Schwerter

Autor:  Robert Jordan


Inhalt 


Nachdem Rand sowohl nach außen als der Wiedergeborene Drache anerkannt wurde, als auch den inneren Kampf dagegen aufgegeben hat und ihn und nun ganz und gar verkörpert versucht er seine Position mehr und mehr zu stärken. Seine obersten Ziele sind nun, zu zeigen, dass er an Niemandes Fäden hängt und seine Macht auszubauen. Nach dem Erobern von Tear, Caemlyn und Cairhien ist nun Illian das nächste Ziel, dessen Leitung im Verborgenen der Verlorene Sammael innehat. Außerdem versucht er einen Bund mit den Atha’an Miere einzugehen und seine Grenzen über Meer hinaus zu erweitern. Seine Freunde, kämpfen simultan dazu für ihn an unterschiedlichsten Fronten. Mat, Elayne und Nynaeve suchen verzweifelt nach einer Lösung, um das Wetter vom Einfluss des Dunklen Königs zu befreien. Egwene, als neue Amyrlin der Aes Sedai aus Salidar zieht mit einem Heer los um Elaida als Amyrlin zu stürzen und die Weiße Burg unter sich wieder zuvereinen. Perrin soll Masema, den Propheten des Drachen aufspüren und seine Tyrannei beenden. Werden all diese Vorhaben zum Erfolg führen oder wird die Welt weiterhin im Chaos versinken?

Meine Meinung 


Der Teil um Rand herum erfüllt mich weiterhin mit Verwirrung und politisch trockener Langeweile, ich glaube er als Mensch ist mir nun endgültig entglitten und nur noch die Figur des Drachen geblieben. Seine tief in ihm vergrabene Liebe zu Elayne und Aviendha und seine neue entfachte zu Min stellen kurze Lichtblicke in seiner sonst kargen Charakterlandschaft dar. Meine neu entdeckte Liebe für Egwene wird leider nicht so häufig genährt wie ich es mir wünschte, ich will sie schillern sehen, ich möchte sie große Dinge vollbringen sehen - die Weiße Burg einen, Elaida stürzen, die weiseste Amyrlin aller Zeiten werden.. doch die Handlung in diese Richtung schreitet noch kaum voran und ich muss mich wohl noch eine Weile gedulden. Auch ihre Verbindung zu Rand scheint wie abgebrochen und ich frage mich, wann sie beide, die sich einst versprochen waren und die sich als die Menschen die sie davor waren kannten und liebten in ihren jeweiligen neuen Ichs gegenübertreten und wie dies ablaufen wird. Auch diese Spannung wird sich wohl noch eine ganze Weile aufbauen müssen, bis ich endlich auf meine Kosten komme. Der Handlungsstrang, der am meisten vorangetrieben wird und mich packt ist der um Elayne, Nynaeve und Mat - mich sogar dazu bringt die ein oder andere Träne zurückhalten zu müssen. Alles in allem einem ein weiterer solider Band, in dem die Figuren weniger geformt werden, als in den Bänden zuvor und die Handlung etwas träge voranschreitet, was sich aber wahrscheinlich in einer über 14 Bände erzählten Chronik, besonders im Mittelteil, nicht ganz vermeiden lässt.

Fazit 


Die Charaktere scheinen sich nun langsam geformt zu haben, die neuen Rollen verteilt, die Fronten geklärt. Jetzt geht es darum, aus dem trägen Mittelteil, den fast jede Reihe innehat, auszubrechen und zu großen trommelschlagenden Taten zu schreiten..