Sonntag, 8. Januar 2017

{Rezension} Der letzte Stern

Autor:  Rick Yancey


Inhalt 


Noch 4 Tage bis die Welt endet. Und noch immer wissen Cassie und die anderen Überlebenden, die sich mit ihr ins Nirgendwo geflüchtet haben, nicht genau, was oder wer der Feind wirklich ist, was seine Motive sind und wie sie das Fortbestehen der Menschheit garantieren können. Nach und nach ist ihre Lage immer aussichtsloser, die Gruppe droht auseinander zu brechen.. Wieviele Menschen bist du bereit für die Liebe zu opfern? Wo beginnt und endet die Menschlichkeit? Und was bist du bereit für die Menschheit zu geben?

Meine Meinung 


Mit einem verlorenen und bedrückten Gefühl habe ich Band 2 beendet um endlich zum erlösenden Abschluss zu kommen. Doch dieser musste lange auf sich warten! Die Aussichtslosigkeit und so unglaublich plastisch dargestellte Grausamkeit, die nach der anfänglichen schockierten Fassungslosigkeit in noch schmerzlichere Resignation endet machte mir schwer zu schaffen! Die Hoffnung auf ein Überleben der Menschheit – und vor allem der Menschlichkeit – stirbt langsam und qualvoll und man möchte einfach wissen „wieso“?? Nach der hundertsten blutigen Leiche verliert der Einzelne an Bedeutung, unser Körper ist schwach und wehrlos und wir nur eine Eintagsfliege in der Ewigkeit des Universums. Liebe und Vertrauen werden bis zum Zerreißen missbraucht und auch unsere Seele wird somit in all ihrer Unzulänglichkeit entblößt, der Glaube an sich gebrochen. Hat man sich zu Anfang noch erhofft, aus all dem Grauen einfach eine Lektion ziehen zu können, eine Wendung zu erfahren und erleichtert aufatmen zu können, so hat man diese Hoffnung mit allem anderen nun längst begraben; beobachtet, abgestumpft, leer. Das Ende kommt unverhofft, nicht erlösend, nicht alles erklärend, schrecklich schön.. Ist es gut oder schlecht? Diese Worte haben an Bedeutung verloren, beurteilt selbst.

Fazit 


Es ist schon lange her, dass mich ein Buch zunächst mit solchen grenzwertigen, kaum zu ertragenden, Gefühlen erfüllt und mich dann anschließend geleert hat – wenn nicht sogar das erste Mal. Ich kann nicht sagen, ob mir die Entwicklungen innerhalb der Handlung gefallen haben oder wie ich das Ende erlebt habe, oder wie schlüssig ich Yanceys Werk insgesamt empfunden habe. Das ist aber auch nicht wichtig, denn ich wurde emotional zutiefst aufgewühlt, in den Grundfesten meines Mensch-Seins erschüttert und das ist es was Lesen für mich bedeutet. Was außergewöhnliches Schreiben bedeutet. Diese meisterhafte Trilogie wird noch lange nachhallen und auf ewig in mir weiterleben.